Herzschlagfinale in der Freiwurf Hamburg Liga

 

Am vergangenen Sonntag fanden vor gut 100 Zuschauern in der Volksbank-Arena die Abschlussspiele in der zweiten Saison der Freiwurf Hamburg Liga statt. Die Meisterschaft war bis zu den letzten Partien offen und während der Spiele wechselte die Tabellenführung mehrfach. Am Ende konnte sich das Team des Elmshorner HT I erneut den Meisterschaftstitel sichern. Der Präsident des Hamburger Handball-Verbandes, Rolf Reincke, würdigte in der Siegerehrung die Weiterentwicklung der Spielfähigkeit in allen teilnehmenden Teams. Der HSV Handball, Gastgeber des Spieltages, belohnte jeden Spieler in der Liga mit einer Einladung zu einem Bundesliga-Spiel der Profis.

Wer am Sonntag am späten Vormittag am Eingang der Volksbank Arena zufällig vorbei kam, konnte sich schon wundern, über den großen Andrang an Personen vor dem Eingang in den Sportkomplex. Schon weit vor Beginn sammelten sich Spielerinnen und Spieler sowie Zuschauer vor der Halle, tankten vor dem Anpfiff des ersten Spiels nochmals Sonne und fieberten dem Saisonfinale in der Liga entgegen. Pünktlich um 12.00 Uhr ging es dann in die Katakomben der Arena, wo das Handballfeld darauf wartete bespielt zu werden.

Unter großem Applaus der Zuschauer startete das erste Spiel an diesem letzten Spieltag, dass der SVE Hamburg I gegen den FC St. Pauli bestritt. Der FC St. Pauli war dieses Mal mit einer sehr guten Mannschaftsdecke ausgestattet und konnte ordentlich durch wechseln. Doch die Kiezhandballer konnten den Vorteil nicht nutzen und lagen schon früh in der Partie mit 0-2 im Rückstand. Auf der anderen Seite gelang es dem SVE immer wieder verschiedene Spieler in Wurfposition zu bringen und den Spielern gelang häufig ein erfolgreicher Abschluss. Dies machte es für den FC St. Pauli zusätzlich schwer die eigenen Abwehrreihen zu schließen. Am Ende hieß es 10:2 für die Handballer aus Eidelstedt.
In der zweiten Partie standen sich der SVE Hamburg II und das Team des EHT I gegenüber. Dem SVE II gelang in der Anfangsphase ein Überraschungscoup: Durch eine starke Abwehr und geschlossene Teamleistung konnte das Angriffsspiel der Elmshorner immer wieder unterbrochen werden. Die sonst torverwöhnten EHT Spieler konnten in den ersten 7 Minuten nur 2 Tore erzielten und konnten keine klaren Angriffe im Spiel setzen. Auf der anderen Seite gelang es dem SVE II jedoch überhaupt nicht, erfolgreich abzuschließen. Das Spiel war lange Zeit ausgeglichen und wurde durch die guten Defensivleistungen beider Mannschaften dominiert. Im letzten Drittel der Partie ließen dann doch die Kräfte beim SVE II nach, so dass am Ende der EHT I mit einem 5:0  als verdienter Sieger vom Feld ging.

In der dritten Partie griffen die Handballer aus Rahlstedt in den Spieltag ein: Der AMTV II trat gegen den EHT II an. In diesem Spiel, das zu Beginn recht ausgeglichen war, konnte sich keine der beiden Teams richtig vom Gegner absetzen. Auf beiden Seiten hielten dabei vor allem die Torhüter ihre jeweilige Mannschaft im Spiel. Die Zuschauer sahen eine spannende Partie, bei der am Ende vor allem zwei Kontergegenstöße der Elmshorner den entscheidenden Ausschlag gaben: Mit 4:2 konnten sich der EHT II gegen den AMTV II durchsetzen.

Das nächste Spiel bestritt der zu der Zeit amtierende Tabellenführer AMTV I gegen den SVE I. Das Spiel war vor allem durch einen Mangel an Toren geprägt. Zwar konnte der SVE I relativ früh zwei Treffer setzen, danach jedoch konnten die Zuschauer keine weiteren Torerfolge mehr beklatschen. Über 5 Minuten fiel auf beiden Seiten kein Tor, bis der AMTV zum 1:2 aufschließen konnten. Doch die Eidelstedter antworteten sofort mit einem Gegentreffer und profitierten von dem Wurfpech der Rahlstedter, die in dieser Phase zwei Pfostentreffer erzielten. Am Ende hieß der glückliche Sieger SVE I, der mit dem 3:1 Sieg den AMTV I von der Tabellenspitze stieß. Nun war der EHT I auf dem obersten Platz in der Liga.
Im Anschluss trafen  zum zweiten Mal an diesem Tag Elmshorner auf Eidelstedter, dieses Mal allerdings in der Konstellation EHT II gegen SVE II: Auch dieses Spiel war durch geschlossene Abwehrreihen und leidenschaftlichen aber fairen Wettkampf geprägt. Die SVE´ler konnten zwar nie in der Partie die Führung übernehmen, waren allerdings stets in Schlagdistanz zum EHT II. Doch die Elmshorner verstanden es, das Spiel nicht aus der Hand zu geben und konnten gegen Ende der Partie durch einige Konter eine komfortable 7:4 Führung ins Ziel retten.

Eine kaum noch zu überbietende Spannung bot das anschließende Spiel des EHT I gegen den AMTV II. Der EHT I ging nun als aktueller Tabellenführer in die Partie, wurde jedoch von den Angriffen der Rahlstedter überrascht, die gut die erste Hälfte der Partie das Spiel steuerten und verdient führten. Durch die Führung rutschte der EHT I in der virtuellen Tabelle wieder hinter den AMTV I auf den zweiten Platz und das Team AMTV II gab kräftig Schützenhilfe für das andere Vereinsteam. Es schien schon so, als würden die Elmshorner nicht mehr in die Partie finden. Erst in der 10 Spielminute gelang dem EHT der Ausgleichstreffer, doch die Rahlsteder  bewiesen Kampfgeist und spürten: Da geht noch was! Mit einem Kraftakt versuchten sie sich gegen die Elmshorner zu stemmen, die jedoch mehr und mehr dominierten. Und unter dem Jubel der Zuschauer und der Teamkameraden vom EHT II feierten die Elmshorner am Ende einen 8:6 Sieg gegen einen gleichwertigen Gegner AMTV II.

In der letzten Partie der Saison trafen der FC St. Pauli und der AMTV I aufeinander. Dieses Mal standen die Abwehrreihen der Paulianer besser und sie konnten zu viele Einschüsse in das eigene Tor verhindern. Gleichwohl konnte der AMTV frühzeitig in Führung gehen und die Führung bis zum Schluss halten. Die Spieler vom FC St. Pauli gaben sich allerdings sehr kämpferisch und zeigten mitunter sehr schönen Handball. Am Ende gingen die beiden Mannschaften mit einem 6:2 für den AMTV I auseinander.

Direkt nach dem Abpfiff der letzten Partie wurde die Siegerehrung für die 7 Ligamannschaften durchgeführt: Zunächst ergriff Martin Wild, Mitinitiator von Freiwurf Hamburg, das Wort und gratulierte allen Spielern im Namen der Trainer zu der erfolgreichen Saison - alle Spieler haben sich nach der Ansicht der Übungsleiter in der Liga deutlich verbessert. Zudem konnte Martin Wild eine gute Botschaft mitteilen: Seit wenigen Wochen ist Freiwurf Hamburg als eingetragener und gemeinnütziger Verein anerkannt. Dadurch können nun gezielt für die Liga und Turnierausfahrten vereinsübergreifende Spenden und Förderungen eingeworben werden. Zum Abschluss seiner kurzen Rede wies er noch auf die nächsten wichtigen Termine der Freiwurf Hamburg Teams hin. So findet am 5. und 6. Juni auf dem Rathausmarkt ein „Tag ohne Grenzen“ statt, an dem Freiwurf Hamburg e.V. mit einer eigenen Aktionsfläche für den inklusiven Handball werben wird. Höhepunkt im Sommer stellt dann der Gegenbesuch der Handballfreunde aus Dornbirn,Österreich, vom 3.-6. September dar.
Anschließend übernahm Rolf Reincke, Präsident des Hamburger Handball-Verbandes, das Wort und führte durch die Siegerehrung. In einer kurzen Ansprache lobte er das Engagement der Spielerinnen und Spieler auf dem Feld. Er war bereits zum Saisonauftakt in Eidelstedt im September 2014 anwesend und konnte bis zum Saisonfinale deutliche Entwicklungen in der Spielfähigkeit der Teams feststellen. Für diese Weiterentwicklung dankte er auch den Trainern der Teams, die in der Saison hart mit ihren Spielern gearbeitet haben. Ein weiterer Dank ging an all die Helfer der Liga, vor allem aber auch an die Eltern und Betreuer von Spielern, ohne deren Unterstützung zum Beispiel durch Fahrtdienst, ein Spielbetrieb kaum möglich wäre.

In der anschließenden Siegerehrung bat Rolf Reincke alle Teams nacheinander nach vorne und ehrte die Spieler, die zudem vom HSV Handball je eine Freikarte zum letzten Heimspiel der HSV Handballprofis erhielten. Höhepunkt stellte natürlich die Ehrung des neuen Meisters vom EHT I dar. Das Team nahm überglücklich den riesigen Pokal entgegen und feierte sich mit ausgelassenen Tänzen und Jubelschreien. Doch auch wenn in der Liga alle gegeneinander spielen und einen Meister ermitteln, steht die Gemeinschaft der Teams auch über die Vereinsgrenzen hinweg im Mittelpunkt und so konnten sich an diesem Tag alle Mannschaften feiern lassen - gemäß dem gemeinsamen Schlachtruf: „Was sind wir - EIN TEAM“.

Nach dieser schönen und erfolgreichen Saison möchte sich Freiwurf Hamburg e.V. bei allen bedanken, die den Spielbetrieb in Deutschlands erster offiziell anerkannten inklusiven Handball-Liga ermöglicht haben. Allen voran, der Hamburger Handball-Verband sowie der Deutsche Handball-Bund, die beide die Handballer von Freiwurf Hamburg offen und pragmatisch in die Handballer-Familie aufgenommen haben. Zudem geht der Dank an die Schiedsrichter, die alle ehrenamtlich die Spiele in der Liga geleitet haben und hoffentlich genauso viel Freude und Spaß an den Spielen hatten wie die Spieler. Darüber hinaus möchte Freiwurf Hamburg e.V. sich beim HSV Handball bedanken, der auch in der vergangenen Saison die Bewegung in vielen Dingen unterstützt hat. Abschließen ein Dank an die zahlreichen Fans, Zuschauer, Unterstützern und Spendern, die zeigen, dass Freiwurf Hamburg sich auf dem richtigen Weg befindet. 

Wir freuen uns schon auf die nächste Saison in der Freiwurf Hamburg Liga!

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