2. HSV Handball Unified Cup 2013 begeistert Sportler und Zuschauer

Rund 80 Sportler kämpften letzten Samstag um den 2. HSV Handball Unified Cup in der Volksbankarena. Eigentlich ein ganz normaler Handball-Sonnabend, doch das Turnier bot etwas ganz Besonderes: In den teilnehmenden Mannschaften gingen Handballer mit und ohne Handicap gemeinsam auf Torejagd. Geleitet durch den Gedanken des Unified Sports Programm® der Special Olympics rief die Nachwuchsabteilung des HSV Handball den Unified Cup im Jahr 2012 ins Leben.

Die Idee dabei ist, Jugendhandballer aus Hamburg mit Handballern aus der Special Olympics Bewegung über ein gemeinsames Turnier zusammen zu bringen und gegenseitige Berührungsängste abzubauen. Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistigem Handicap.

 

 

In diesem Jahr nahmen am Unified Cup die C-Jugendmannschaften des HSV Handball und des AMTV Hamburg sowie die Teams von Freiwurf Hamburg teil. Freiwurf Hamburg repräsentiert die Handballbewegung der Special Olympics Hamburg und vereinigt unter sich die Unified-Handballteams des AMTV Hamburg, FC St. Pauli, SVE Hamburg und Elmshorner HT. Insgesamt 50 Sportler stellten die Teams von Freiwurf Hamburg und gemeinsam mit den C-Jugendlichen wärmten sich gegen 10.00 Uhr rund 80 Sportler mit und ohne Handicap für das anstehende Turnier auf. Kurz vor Turnierstart begrüßte Gunnar Sadewater, Leiter des Nachwuchsbereiches HSV Handball, alle Sportler, Trainer und Zuschauer und teilte gemeinsam mit den Trainern von Freiwurf Hamburg alle Teilnehmer verschiedenen Mannschaften zu. Mit acht bunt gemischten Teams ging es dann in das Turnier, dass zunächst mit einer Gruppenphase startete.

 

Die Spiele wurden nach DHB-Regelwerk durchgeführt, mit zwei Ausnahmen: Um starke Unterschiede in den Handballkompetenzen etwas auszugleichen konnte jeder Spieler pro Spiel maximal nur zwei Tore erzielen! Zudem durften ausschließlich Sportler mit Handicap das Tor hüten. Diese Regelungen führten dazu, dass in den Teams auf eine ausgeglichene Torschützenliste geachtet wurde und jeder Spieler zum Torwurf ermutigt wurde.

 

In der Gruppenphase zeigte sich recht schnell, dass alle Teams recht ausgeglichen aufgestellt waren und der Sieger konnte meistens nur mit einem oder zwei Toren Vorsprung gewinnen. Zudem agierten die Spieler immer mehr als ein Team und feuerten sich auf dem Spielfeld gegenseitig an oder gaben sich Hinweise zu Angriff- und Abwehraktionen. Hierbei konnten Handballer mit und ohne Handicap viel voneinander lernen! Beeindruckt waren die Jugendhandballer vor allem vom Teamgeist der Handballer mit Handicap: Jede Spielpause wurde genutzt, um im Spielerkreis mit dem Schlachtruf "Was sind wir? - Ein Team" den Zusammenhalt zu stärken - die C-Jugendlichen wurden dabei ganz selbstverständlich integriert!

 

Für zusätzliche Stimmung sorgten die vielen Zuschauer, die alle Teams lautstark anfeuerten und manchmal auch nach einem verlorenen Match Trost spenden mussten.

 

Zur Mittagszeit war die Gruppenphase beendet und die Gegner für die Halbfinals standen fest: Zunächst konnte das Team des Elmshorner HT die Handballer vom HSV besiegen. Im zweiten Halbfinale setzte der AMTV II in letzter Sekunde den Siegtreffer gegen den SVE Hamburg II und zog ebenfalls ins Finale ein. Nach diesen beiden Spielen wurden die Plätze 8 bis 5 ausgespielt. Im kleinen Finale sicherte sich der HSV Handball den dritten Platz und gegen 14.00 Uhr wurde das große Finale angepfiffen. Es spielten der Elmshorner HT gegen die Mannschaft AMTV II. Das Spiel bot von Anfang an prickelnde Spannung und kein Team konnte sich wirklich absetzen. Dafür wechselte die Führung mehrere Male. Nach der regulären Spielzeit pfiff der Schiedsrichter das Spiel beim Stand von 4:4 ab! Der Turniersieg musste durch ein 7-Meter Werfen entschieden werden. Fünf Schützen aus beiden Teams stellten sich am 7-Meter Punkt den gegnerischen Torhütern. Der bisherige Turnierverlauf hatte viel Kraft und Konzentration gekostet und die guten Torhüter beider Teams konnten ein "Scheibenschießen" verhindern. Nur einer der zehn Schützen konnte erfolgreich abschließen und damit das Turnier zugunsten der Handballer aus Elmshorn entscheiden!

 

In der anschließenden Siegerehrung konnten alle Teams ihre Platzierung feiern und die Teams auf dem ersten, zweiten und dritten Platz sogar einen Wanderpokal in Empfang nehmen. Jeder Sportler wurde zudem vom HSV Handball mit einer Urkunde und einem kleinen Überraschungsgeschenk belohnt. Martin Wild, Handballkoordinator von Freiwurf Hamburg, bedankte sich im Namen aller Sportler der Initiative beim HSV Handball für die erneute Gastfreundschaft und übergab das Mikrofon an Patrick, Spieler bei Freiwurf Hamburg. Patrick bedankte sich in einer sehr emotionalen Rede bei allen Jugendhandballern, Sportkameraden, Trainern und dem HSV Handball dafür, dass sein Team auch 2013 am Unified Cup teilnehmen und mit vielen Handballverrückten einen tollen Sporttag verbringen konnte.

 

Zum krönenden Abschluss wurden alle Turnierteilnehmer zur Bundesliga-Partie der HSV Profis gegen GWD Minden eingeladen, wo sie in einem gemeinsamen Fanblock den HSV Handball kräftig anfeuern und einen tollen Handballtag ausklingen lassen konnten.