Freiwurf Hamburg auf Trainingslager in Pforzheim

Wenn man sich fragt, was unterschiedliche Menschen zusammenbringt und wie man Inklusion erlebbar machen kann, dann fällt einem schnell das Thema „Sport“ ein. Ein gutes Beispiel hierfür ist das inklusive Trainingslager des Vereins „Freiwurf Hamburg“ vom 18. - 21. August 2016 in Pforzheim. Zu diesem Event reisen rund 50 Handballer mit und ohne Behinderung aus der Hansestadt nach Pforzheim, um auf dem Gelände der Turngemeinde Pforzheim, kurz TG88, drei Tage Handball inklusiv zu gestalten.

Die Planungen für das Trainingslager in Pforzheim begannen im Winter letzten Jahres, als Freiwurf Hamburg aus der Suche nach einem geeigneten Ort für eine große Trainingsausfahrt war. Vorsitzender Martin Wild: „Mir fiel früh das Gelände der TG88 in Pforzheim auf der Wilferdinger Höhe ein, da es neben den Sportanlagen über ein Matratzenlager für Übernachtungen verfügt. Mit unserem Trainingslager wollen wir zum einen unseren Sportlern ein sportliches Erlebnis bieten, gleichzeitig wollen wir andere Handballer auf unser Thema Inklusion im Handball aufmerksam machen. Ein Trainingslager in der Sportstätte dieses traditionsreichen Pforzheimer Handballvereins erschien uns daher ideal.“ Wild, der lange Zeit selbst bei der TG88 Handball spielte, kontaktierte seinen alten Club: „Wir fanden die Idee toll und haben diese auch mit unseren Mitgliedern besprochen. Es stieß auf breite Zustimmung, dass die TG88 Gastgeber für das inklusive Trainingslager von Freiwurf Hamburg wird. Es gab auch bei vielen Mitgliedern sofort die Bereitschaft, Freiwurf Hamburg bei der Durchführung des Lagers zu unterstützen.“, berichtet Bernd Heintz, Vorsitzender der Turngemeinde.

 

Für das Team aus dem hohen Norden steht in dieser Zeit nicht nur der Handballsport auf dem Programm, sondern auch ein kleines touristisches Programm inklusive Spaziergang auf den Wallberg und einer Besichtigung der Pforzheimer Innenstadt. Im Mittelpunkt wird jedoch das Miteinander auf dem Schlupf sein - mit Trainingseinheiten, Grillabenden, Lagerfeuer und einer Sportlerdisko.

 

Am Samstag, den 20. August 2016, findet ab 10.30 Uhr ein offenes inklusives Turnier auf dem Gelände der TG88 in der Heidenheimer Straße statt. Freiwurf Hamburg lädt alle Interessierte ein, an diesem Turnier teilzunehmen und gemeinsam mit den Hamburgern inklusiven Handball zu erleben. Das Turnier ist für Jedermann offen, Anmeldungen sind nicht notwendig. Es wird am Nachmittag enden und am Abend mit einem gemeinsamen Grillen abgerundet. Die Handballer von Freiwurf Hamburg freuen sich über jeden, der daran teilhaben möchte – egal ob als Sportler oder Zuschauer.

 

Auch die Inklusionsbeauftragte der Stadt Pforzheim, Birgit Kühner-Hornyai, hat ihren Besuch angekündigt: „Freiwurf Hamburg bietet allen Interessierten die Chance, inklusiven Handball live kennen zu lernen und auszuprobieren. Ich finde es wunderbar, dass mit der TG88 ein örtlicher Handballverein die Hamburger Handballer aufnimmt. Vielleicht bietet das Turnier am Samstag einen Impuls für unsere zahlreichen Sportvereine in Pforzheim, sich mit dem Thema vermehrt zu beschäftigen.“

 

Der Verein Freiwurf Hamburg e.V. ermöglicht Inklusion durch Handball für Alle in der Metropolregion Hamburg. Unter dem Dach von Freiwurf Hamburg haben inzwischen 5 Sportvereine in Hamburg inklusive Handballmannschaften aufgebaut. Diese treten gegeneinander in der Freiwurf Hamburg Liga, der ersten offiziell vom Deutschen Handball Bund (DHB) anerkannten inklusiven Handball-Liga, an. In der nächsten Saison werden 8 Teams mit rund 100 Handballern mit und ohne Behinderung in dieser Liga antreten. Der Spaß am Spiel steht dabei im Vordergrund und der Einsatz jedes Spielers ist wichtiger als der Punktestand. Jeder Sportler soll dabei sein Handballspiel verbessern und als Handballer anerkannt werden, egal ob mit oder ohne Behinderung.

Freiwurf Hamburg e.V. hat in den vergangenen Jahren mehrfache Anerkennung als Vorreiter für Inklusion im Sport erhalten, unter anderem vom Hamburger Senat, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie der Bundeskanzlerin Angela Merkel.